Anforderung:
Räumliche und akustische Trennung von Praxisräumen bei gleichzeitigem Erhalt von Offenheit und Weite
Lösung:
Glastrennwände und Ganzglastüren mit Schallschutzfunktion
Rund 15 Monate nahm es in Anspruch, das großzügige Gebäude mit über 1 500 m2 Nutzfläche den Anforderungen an eine Praxis mit zahnärztlicher Rundumversorgung anzupassen. Heute stehen zwölf zahnmedizinische Behandlungszimmer sowie eine Vielzahl weiterer Räume für Kieferchirurgie sowie Aufwachräume zur Verfügung. Zudem sind in die neue Klinik eine Fachabteilung für Schönheitschirurgie mit eigenem OP, ein Kosmetikstudio, ein Nagelstudio, die Physiotherapie und ein Zahnlabor integriert. Das angrenzende Café verkürzt den Angehörigen der Patienten die Wartezeit. Zudem befindet sich im Nebengebäude ein Appartement für prominente Patienten, die eine weite Anreise haben und hier übernachten möchten. Der Bauherrschaft war es wichtig, eine Innenarchitektur mit großzügigem, offenem Charakter zu erhalten. So variieren die Raumgrößen zwischen 20 und 60 m2. Der Bodenbelag ist durchgängig aus Epoxidharz gegossen und die Abtrennungen aller Bereiche – auch der Behandlungszimmer – bestehen vollständig aus Glas. Trennwände und Ganzglastüren mit Schallschutzfunktion sorgen dafür, dass die Behandlungen in Ruhe durchgeführt werden können und zugleich die geschaffene räumliche Weite erhalten bleibt.
Schallschutz, Hygiene und Ästhetik
Saint-Gobain Glassolutions fertigte insgesamt rund 100 m2 Verbund-Sicherheitsgläser „VSG Stadip Silence SI 66.1“ in unterschiedlichen Größen sowie fünfzehn Türen als „VSG Stadip Silence SI 66.2“ aus Einscheiben-Sicherheitsglas und lieferte alles an den Verarbeiter Thom Glasbau GmbH aus Altmoorhausen. „Wir haben für die Montage der Glaselemente unser eigenes Verfahren entwickelt“, erklärt Firmeninhaber Hans-Dieter Thom. „Denn um die geforderten Schallschutzwerte auch tatsächlich konstruktiv zu erreichen, ist ein äußerst genaues Arbeiten notwendig. An die ausführenden Fachhandwerker werden dabei höchste Qualitätsanforderungen gestellt.“
Um sowohl die gestalterischen Ansprüche von Architekt und Bauherren als auch die Anforderungen an den Schallschutz zu erfüllen, wurden filigrane Aluminiumprofile auf dem Boden und unter der Decke befestigt. Die bis zu 200 kg schweren Trennwände wurden dann mit Hebewerkzeugen in die Profile eingestellt und verklebt. Die seitlichen Anschlüsse der bis zu 2 000 mm breiten und 3 300 mm hohen Glas-Elemente erfolgten über teilweise sehr schmale Aluminiumprofile mit 20 mm Ansicht oder durch direkte Verklebung. Auch die Glastüren sind mit Aluminiumzargen eingefasst. Die Oberflächen wurden teilweise mit transluzenten oder farbigen Folierungen versehen, um Sichtschutz bei den Behandlungen zu gewährleisten.
Schallschutzglas für Ganzglastüren
Alle Gläser zeichnet ein Schalldämmmaß von 39 db aus. Ihre dauerhafte Verbindung über geklebte Anschlüsse hat mehrere Vorteile zugleich: Neben dem Einhalten der notwendigen Schallschutzwerte entspricht die Verklebung auch den geforderten hygienische Bestimmungen, da sich Türen, Glaswände und Aluminiumrahmen einfach reinigen lassen.
Bauherr: Emanuela und Milan Michalides
Architekt: Bostelmann Architekten, Bremen
BGF: 1 650 m2
Standort: Brinkum-Stuhr bei Bremen
Hans-Dieter Thom, Inhaber von Thom Glasbau: „Um die geforderten Schallschutzwerte auch tatsächlich konstruktiv zu erreichen, war ein äußerst genaues Arbeiten notwendig.“
- bba-Fachbeitrag: Umnutzung einer historischen Villa zur Zahnarztpraxis »